Region Lüneburg-Heidekreis
An der Schnittstelle zwischen hanseatischer Metropole und kultureller Landpartie oder norddeutscher Seeluft und Lüneburger Heide treffen in dieser Region die verschiedensten Bauaufgaben auf die unterschiedlichsten Bauleute, sodass es für unsere vier Architekten-Disziplinen nie langweilig wird.
Der Regionalbeauftragte Stephan Seeger stellt sich vor
Unser Einstieg für diese Gesprächsreihe ist immer der gleiche: Bitte ergänzen Sie den Satz „Ich engagiere mich für die Regionalisierung, weil…
Stephan Seeger: … es im Flächenland Niedersachsen für die Durchsetzung unserer Belange unabdingbar ist, die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen der Kammer in Hannover und den teils ländlichen Regionen zu stärken und weiter auszubauen. Dafür möchte ich mich stark machen und eine Stimme für die Region sein.
Welche drei Schwerpunkte haben Sie sich für dieses Engagement gesetzt?
Die Interdisziplinarität ist mir wichtig; die einzelnen Fachrichtungen arbeiten noch viel nebeneinander her, das möchte ich ändern. Ich habe mir vorgenommen, dafür zu sorgen, dass in der Öffentlichkeit das Bewusstsein wächst, dass Architekten die richtigen Ansprechpartner für jedwede Bauaufgaben sind. Außerdem ist es mein Ziel, die Präsenz der Kammer vor Ort zu stärken und diese als ersten Ansprechpartner für Kommunen und Investoren zu etablieren: Es muss in den Verwaltungen irgendwann klar sein, dass sie unter uns Kammermitgliedern die kompetenten Sparringspartner für alle Arten von Bauprojekten finden. Und da kommen wir gleich zum dritten Punkt, nämlich zur Vergabepraxis der Kommunen: Ich arbeite darauf hin, die Kommunen auf ihre Verpflichtungen im Wettbewerbswesen hinzuweisen – gern im persönlichen Gespräch, aber wenn nötig auch durch eine öffentliche Stellungnahme.
Wann würden Sie sagen, dass Ihre Arbeit als Regionalbeauftragter erfolgreich ist?
Auch wenn es bis dahin noch viel zu tun gibt: Aber wenn wir Architekten in der Öffentlichkeit als eine Einheit wahrgenommen werden, die zwar aus vielen bunten Mosaiksteinen besteht, aber dennoch gemeinsam dieselben Ziele verfolgt und diese aus Hannover UND vor Ort durchsetzt, dann ist unsere Arbeit in den Regionen ein Erfolg. Und besonders freuen würde ich mich, wenn am Ende meiner Arbeit als Regionalbeauftragter mehr Architekten aus den Regionen sich entweder vor Ort oder auch in der Kammervertretung engagieren und die Kammer nicht als eine weit entfernte Behörde verstehen, sondern als IHRE Vertretung, mit der sie auf Augenhöhe kommunizieren, die hinter ihnen steht und die sie unterstützt in allen Belangen ihres Berufslebens.
Was steht auf Ihrer Agenda gerade ganz oben?
Ich bin gerade dabei, ein Netzwerk zwischen allen Bau-Kultur-Beteiligten in meiner Region aufzubauen, dazu gehören die Berufsverbände genauso wie die Stadtbaurätinnen und Stadtbauräte oder auch das Baukultur Forum Lüneburg, das interessante Vorträge und Veranstaltungen anbietet. Das funktioniert am besten über persönliche Kontakte und die direkte Ansprache. Als Regionalbeauftragter, freischaffender Architekt, Vater, Schulelternratsvertreter und Mitglied des Bauausschusses brennt mir natürlich besonders das Thema Architektur und Schulbau unter den Nägeln, hier sehe ich aktuell großen Handlungsbedarf und beziehe aktiv Stellung – auch und gern mit Unterstützung der Kammergeschäftsstelle. Aktuell haben wir in Lüneburg Pressearbeit zum Schulbau gemacht und einige Veranstaltungen im Rahmen von Architektur macht Schule bereits durchgeführt.