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Region Nienburg-Weser

Die Region Elbe/Weser in einem Satz: Im Großen und Grünen, ein attraktives Mittelzentrum mit vielen Sehenswürdigkeiten und gutem Branchenmix.

Die Regionalbeauftragte Kirstin Albrecht stellt sich vor

Unser Einstieg für diese Gesprächsreihe ist immer der gleiche: Bitte ergänzen Sie den Satz „Ich engagiere mich für die Regionalisierung, weil…

Kirstin Albrecht: ... es für mich unbedingt erforderlich ist, dass auch die Interessen und Anliegen oder Problemstellungen kleinerer Büros an entscheidender Stelle vertreten werden müssen. Diese Büros sind es, die die Schnittstelle zu den Bürgerinnen und Bürgern darstellen – und somit Architektur in der Breite vertreten. Sie sollten deshalb auch kammerseitig stärker unterstützt und gefördert werden.

Großprojekte einzelner, überregional tätiger Architekturbüros werden zwar werbewirksam in den einschlägigen Medien abgehandelt und gefeiert, finden jedoch in der Wahrnehmung der breiten Masse gar nicht statt. Und wenn, dann höchstens als Negativbeispiel – siehe BER.

Es gilt also, die Akzeptanz für unsere Arbeit auf breiter Basis zu fördern, wenn wir uns nicht selber nur noch in unserem eigenen Elfenbeinturm bewegen wollen – dann nur wenige „Große“ unter sich sind. Des Weiteren halte ich die Entscheidung des EuGH zur Frage der Höchst- und Mindestsätze der HOAI für eine recht weitreichende Niederlage unseres Berufstandes, die dringend entschärft werden muss.

Welche Schwerpunkte haben Sie sich für dieses Engagement gesetzt?

Kirstin Albrecht: Das sind genau die vorgenannten Anliegen, bei den entsprechenden Gremien und Veranstaltungen immer wieder aufzugreifen und auf deren Lösung – oder Berücksichtigung zu dringen. In diesem Kontext sehe ich den mir gegebenen Wählerauftrag.

Wo sehen Sie die Besonderheiten in Ihrer Region? Wo ist noch „Luft nach oben“?

Die kollegiale Zusammenarbeit könnte besser sein, da gibt es noch einiges zu tun. Leider ist immer noch eine unter vielen Freiberuflern etablierte Ansicht oder Einstellung festzustellen, nämlich: „Ein Auftrag den mein/e Kollege/in erhalten hat ist der, den er/sie mir weggenommen hat“. Hier besteht ein absoluter Handlungsbedarf.

Stammtische oder Gesprächsrunden sollten direkt vonseiten der Kammer regional auf „neutralem Boden“ initiiert und ausgerichtet werden, um tradierte Hemmschwellen zu beseitigen und einen Austausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen anzustoßen. Sicherlich ist es aufgrund der aktuellen Situation, und besonders in Zeiten der Vollauslastung der Büros, momentan schwer möglich, derartige Termine zu generieren. Aber sobald es wieder möglich ist, sich persönlich zu treffen, werden wir solche Angebote in meiner Region organisieren.

Wann würden Sie sagen, dass Ihre Arbeit als Regionalbeauftragte erfolgreich ist?

Kirstin Albrecht: Wenn unsere Kammer sich verstärkt und innovativ der Förderung und Unterstützung auch der, in der Fläche stark vertretenen, kleineren Büroeinheiten auch innerhalb deren Wahrnehmung auf kommunaler Ebene widmet. Wenn ich sehen würde, dass meine Kolleginnen und Kollegen einfach mal zum Hörer greifen, um sich miteinander auszutauschen und gemeinsame Lösungen für die anstehenden Aufgaben zu entwickeln – und dieser Prozess obendrein von Kammerseite initiiert bzw. forciert wurde.

Und wenn endlich von uns begriffen wird, dass in der heutigen Zeit im Netzwerk zu arbeiten kein Eingeständnis von Schwäche, sondern ein Zeichen von Weitsicht und Souveränität ist.

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Kirstin Albrecht