Region Weser-Ems Nord
Der Bezirk Weser-Ems ist als Land am Wasser durch die Nordsee und ihre beiden Zuflüsse Ems und Weser geprägt. Man findet flaches Land, weite Sicht, raues Klima und geduldige Menschen. Diese ländliche Region zählt zu den wenigen Gegenden in Deutschland, die noch einen Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen hat und lebt von der wirtschaftlichen Struktur der vielen klein- und mittelständischen Unternehmen. Mit dem Jade-Weser-Port, dem Tiefwasserhafen Deutschlands, befindet sich hier das neue Tor zur Welt – es hat nur noch nicht jeder gefunden.
Der Regionalbeauftragte Horst Gumprecht stellt sich vor
Unser Einstieg für diese Gesprächsreihe ist immer der gleiche: Bitte ergänzen Sie den Satz „Ich engagiere mich für die Regionalisierung, weil …
Horst Gumprecht: … alle Architektinnen und Architekten erfahren sollen, wie sie von der Selbstverwaltung profitieren und sich damit den zunehmenden Anforderungen an den Beruf stellen können. Da ist es gut, die Kammer an seiner Seite zu wissen: angefangen vom Erfahrungsaustausch über die Fortbildungsangebote bis hin zur rechtlichen Beratung. Die Arbeit des Regionalausschusses kann dazu beitragen, die Durchdringungs- und Wirkungskraft der Architektenkammer in der Fläche zu erweitern – und das meine ich reziprok!
Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit als Regionalbeauftragter?
Zeitlich betrachtet, sind wir ja ein sehr junger Ausschuss. Die inhaltliche Ausrichtung und die Bildung von Schwerpunkten werden deshalb sehr von der gerade entstehenden Diskurskultur abhängen. Ein primärer Schwerpunkt ist es natürlich, erst einmal die Befindlichkeiten und Bedürfnisse und die daraus resultierenden Ansprüche der Mitglieder an ihre Kammer und ihre Berufsvertretung kennenzulernen, das heißt also primär: ein Ohr für die Belange zu haben. Dabei geht es mir allerdings nicht nur darum, bloßes Sprachrohr und Übermittler zu sein, sondern die Bedürfnislage auch kritisch zu reflektieren und zu diskutieren. Wir haben uns als Architektinnen und Architekten aufgrund der nachhaltigen Wirkung unseres Tuns immer kritisch zu hinterfragen; schließlich prägen unsere Werke für lange Zeit die Alltagswelt unserer Gesellschaft. Wir wollen in der Region als Kammer präsenter und stärker als positive Interessenvertretung der Mitglieder mit den bereits existierenden Möglichkeiten und Angeboten wahrgenommen werden – und letzteres natürlich auch dem Bedarf entsprechend erweitern.
Darüber hinaus möchte ich das Netzwerken in der Region unter den Mitgliedern, aber auch darüber hinaus mit allen in Planung und Bauen tätigen Menschen und Institutionen stärken und unterstützen: vom einfachen Austausch über die Bündelung der Kräfte für größere Planungsaufgaben oder Vergabeverfahren bis hin zur Belebung einer Wettbewerbskultur.
Die Vertiefung der genannten und die Formulierung weiterer Schwerpunkte wird sich aus der weiteren Arbeit ergeben und da ist die tolle Zusammenarbeit im Ausschuss mit den anderen Regionalbeauftragten und der hauptamtlichen Referentin in der Geschäftsstelle sehr wichtig für mich.
Im Herbst 2018 hatten Sie die Mitglieder aus Ihrer Region ja bereits zu einem ersten Kennenlernen eingeladen. Welche Arbeitsaufträge haben sich daraus für Sie ergeben?
Aus diesem ersten Treffen mit mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern habe ich viele Anregungen mitgenommen – es gibt also viel zu tun. Zum Beispiel, die regionalen Fortbildungsangebote zu erweitern und die Absolventinnen und Absolventen für die Kammermitgliedschaft und ein Kammerengagement zu gewinnen. Außerdem treibt mich die Frage um: Wie schaffen wir es, unsere Mitglieder zu ermutigen, sich selbstständig zu machen? Allein diese Auflistung macht ja schon deutlich, dass unsere Arbeit ein Prozess ist, dessen Verlauf und Erfolg vom Input durch die Mitglieder und der Diskussion miteinander abhängt
Was ist Ihr Wunsch an die Mitglieder?
Ich freue mich über viele Anregungen und Informationen von den in der Region tätigen Architektinnen und Architekten, denn nur daraus lassen sich tolle Formate für die oben angerissenen Themen und Schwerpunkte entwickeln. Daher bitte ich alle Mitglieder darum, nicht nur darauf zu warten, bis die Kammer, zum Beispiel in Person der Regionalbeauftragten, alle paar Wochen einmal vorbeikommt, sondern selbst initiativ zu werden. Denn der Regionalausschuss ist ein Angebot, das ergriffen werden will!