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Gute Beispiele
Foto: Thomas Langreder
Foto: Friedhelm Birth (vorher)
Hannover
Passivhaus im Bestand

Ziel der Sanierung des Mehrfamilienhauses im genossenschaftlichen Eigentum war die Schaffung von Wohnungen mit einfachen, soliden Ausstattungen zu erschwinglichen Mieten. Durch den konsequenten Einsatz von Passivhaus-Komponenten wurde der Heizwärmebedarf auf 21 kWh/(m2a) und die CO2 -Emission um 88% reduziert. 
Zur Minimierung der Wärmeverluste wurden die Außenwände von außen mit einem Wärmedämmverbundsystem aus Mineralwolle versehen, Passivhaus-Fenster eingebaut und das Dach im Zuge der Dachstuhlerneuerung mit Zellulose gedämmt. Eine Innendämmung im Dachgeschoss verhindert Verluste zu den unbeheizten Dachboden der Nachbarn. Die Kellerdeckendämmung wurde aufgrund unterschiedlicher räumlicher Gegebenheiten teils von
unten, teils von oben im Rahmen eines neuen Fußbodenaufbaus ausgeführt. 
Die Erwärmung der Wohnräume konnte stark vereinfacht werden. Die Beheizung erfolgt über die Lüftungsanlage mittels Nachheizregister. Lediglich in den Bädern wurde je ein Heizkörper installiert. Somit wurde das Gebäude zukunftstauglich modernisiert. Im Falle einer Erneuerung sind nur minimierte technische Einrichtungen zur Beheizung und Warmwassererzeugung zum Einsatz erforderlich.
Weitere Details sind den umfangreichen Dokumentationen zu entnehmen.

Flyer “Beste Beispiele - Vom Altbau zum Energiesparmodell”

dena Projektblatt

Flyer Klimaschutzpfad
 


Baujahr
1900
Nutzung
Wohnen
Bauaufgaben
Umbau / Modernisierung
Konstruktion
Mauerwerk verputzt, Holzbalkendecken, Dachstuhl TJI-Träger
Energetische Maßnahmen der Gebäudehülle
- Fassaden Wärmedämmverbundsystem WDVS mit Steinwolledämmung 20 cm,
- Passivhausfenster,
- Dachstuhl neu mit TJI-Trägern und 35-42 cm Zellulose-Dämmung,
- Kellerdecken-Dämmung 20 cm (auf und unter Decke)
Energiebedarf vorher (kWh/m²a)
Endenergie Gas = 26 kWh/m²a, Strom = 188 kWh/m²a, Primärenergie = 519 kWh/m²a
Energiebedarf nachher (kWh/m²a)
Endenergie Pellets = 48 kWh/m²a, Strom = 20 kWh/m²a, Primärenergie = 59 kWh/m²a
Erneuerbare Energie
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Nachrüstbarkeit von PV / Solarthermischer Anlage vorgesehen,
Holzpelletkessel (Gebäude Wärmepumpen-tauglich), Wärmeverteilung über wohnungsweise Lüftungsanlagen
Fokusthemen der Nachhaltigkeit
- Bestandserhalt,
- hohe Nutzerbeteiligung durch bspw. Eigenleistung,
- Integrale Planung,
- Passivhaus im Bestand,
- Entsiegelung des Hofes,
- Regenwasserversickerung über den Einbau einer Rigole,

Schwierigkeiten / was hätte besser gemacht werden können?

Die Erreichbarkeit der Lüftungsanlagen in den Decken zu Wartungszwecken über Leiter ist umständlich. Die zentrale Warmwasserversorgung wurde ohne thermische Solarnutzung realisiert. Der Einbau von Wohnungsstationen wäre wünschenswert gewesen, hier gab es leider Platzprobleme.


Was hat den Bauherrn / die Bauherrin motiviert oder überzeugt?

Für die Genossenschaft waren unter anderem folgende Aspekte ausschlaggebend: Umsetzung eines Modellprojekts / Realisierung von genossenschaftlicher Selbsthilfe / Herstellung geförderter Wohnungen im Bestand / Nachhaltigkeit, zeigen was geht / Sicherung von kostengünstigem Wohnraum für gemeinwohlorientierte Zwecke


Foto: Thomas Langreder
Foto: Thomas Langreder

Adresse
Schneiderberg 17
30167 Hannover
Bauherr
Wohnungsgenossenschaft WOGE Nordstadt e.G.
Architekten
Friedhelm Birth
bauart Architekten