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Audimax TU, Braunschweig

ADRESSE
Universitätsplatz 3, 38106 Braunschweig

BAUHERRIN
Technische Universität Braunschweig, Gebäudemanagement – Architekt Dipl.-Ing. Karsten Standke

ENTWURFSVERFASSER
Krekeler Architekten Generalplaner GmbH, Braunschweig – Architekt Dipl.-Ing. Markus Loschinsky, Innenarchitektin Dipl.-Ing. (FH) Barbara Haßelmann

WEITERE BETEILIGTE
martens+puller Ingenieurgesellschaft mbH, Braunschweig

FERTIGSTELLUNG
Januar 2021

ERGEBNIS EINES PLANUNGSWETTBEWERBS

FOTOS
Stefan Melchior, Berlin  / Bernd Rodrian

URTEIL DER JURY

Die umfassende Renovierung und energetische Modernisierung des Auditorium Maximum der TU Braunschweig zeigt einen außerordentlich sorgfältigen Umgang mit einem wichtigen Werk der Nachkriegsmoderne. Trotz des Denkmalstatus für das zentrale Hochschulforum – einem der Hauptwerke von Prof. Friedrich Wilhelm Kraemer – ist ein so wertschätzender und rücksichtsvoller Umgang für die spröden und oft noch ungeliebten Gebäude der 1960er Jahre leider nicht selbstverständlich.

Die erfolgreiche Renovierung zeigt, dass mit viel architektonischem und technischem Geschick – unter Erhalt und Instandsetzung wesentlicher Bauteile – ein technisch und energetisch guter und zukunftsfähiger Standard erreicht werden kann.

Durch intensive Detailarbeit konnte die komplexe Metall-Glasfassade mit kaum merklichen optischen Änderungen technisch erneuert werden. Dabei wurden Probleme der Absturzsicherung, des Wärmeschutzes, der Verdunkelung und des Sonnenschutzes elegant gelöst. Der Einsatz eines dünnschichtigen, aber hochwirksamen Dämmputzes an den geschlossenen Wänden der Aula erfolgte unter sorgsamer Übernahme der Profilierung der darunterliegenden Betonbauteile und erhält somit die architektonische Gliederung.

Die sensible Betonsanierung und Entfernung von Belägen an den Stützen und Fassadenelementen bringt das Konzept von Kraemer – Einsatz weniger, einfacher aber sehr durchdacht komponierter Materialien – wieder zur vollen Geltung. Die vorhandenen energetischen, statischen und brandschutztechnischen Probleme wurden geschickt und unsichtbar gelöst, auch die komplett neue Haustechnik wurde vollständig integriert und – wie etwa die Beleuchtung – erheblich verbessert. Die Innenausstattung wurde komplett im Bestand erhalten und technisch erneuert, verbleibende Ausbauelemente wie etwa die Portale der Eingangstüren zeigen noch die Patina der 60-jährigen Nutzung.

Die Arbeit der Modernisierungs-Architekten zeigt den Respekt und die tiefe Auseinandersetzung mit der Geschichte des 1960 fertig gestellten Hauses. Das Ergebnis ist eine rundum sehr gelungene und beispielgebend zurückhaltende Erneuerung eines anspruchsvollen Bestandsgebäudes.

STÄDTEBAULICHE MERKMALE

Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes. Das Audimax wurde 1959/60 nach Plänen von Prof. Friedrich Wilhelm Kraemer errichtet. Die Sanierung umfasste die Behebung baulicher und gestalterischer Mängel, die energetische und brandschutztechnische Modernisierung unter größtmöglichem Erhalt der vorhandenen Bausubstanz.

GESTALTUNGSMERKMALE

„Die 9,0 m langen eloxierten Aluminiumprofile tragen eine mehrschalige Glasfassade mit außenliegender Festverglasung und innenliegenden Kippflügeln. In die Profile integriert sind elektrisch verfahrbare Sonnenschutz- und Verdunklungsanlagen. Nach der Betoninstandsetzung des Sturzes und einer schonenden Reinigung der Aluminiumprofile wurden diese wieder an der Originalposition eingebaut. Die
ehemals 10 mm starke Festverglasung konnte bei gleichem Lasteintrag durch eine Isolierverglasung ersetzt werden, die zusätzlich die Funktion der Absturzsicherung zu tiefer liegenden Bereichen übernimmt. Die Beton-Hohlkammerwände wurden durch Auftrag eines mineralischen Hochleistungsdämmputzes und unter Beibehaltung des gestaltprägenden Fugenbildes energetisch verbessert. Mit nur 4 cm Auftragsstärke wird der Mindestwärmeschutz sichergestellt, […].“

IDENTITÄT
Kraemer 2.0.

Bei Textstellen in Anführungszeichen handelt es sich um Auszüge aus den Erläuterungen der Entwurfsverfasser.