Weiter zum Inhalt

Barkhausen 3.0 - Weiterentwicklung Schullandheim Barkhausen, Bad Essen

ADRESSE
Stiegestr. 47-49, 49152 Bad Essen

BAUHERRIN
Ehlerding Stiftung, Hamburg

ENTWURFSVERFASSER
Zymara Loitzenbauer Giesecke Architekten BDA Partnerschaft mbB, Hannover – Architekt Dipl.-Ing. Jens Giesecke

WEITERE BETEILIGTE
Architekten Johannsen und Partner, Hamburg / Wiebold Landschafts-Architektur GmbH, Osnabrück

FERTIGSTELLUNG
Februar 2022

ERGEBNIS EINES PLANUNGSWETTBEWERBS

FOTOS
Roman Thomas Fotografie, Celle

URTEIL DER JURY

Das Schullandheim Barkhausen im Osnabrücker Land ist ein gekonnter Umbau des bestehenden prägnanten Haupthauses mit gut in die Gesamtanlage integrierten Neubauten einer Akademie und zwei miteinander verwobenen Gästehäusern. Das Gebäudeensemble blickt auf eine 100-jährige Tradition und soll
auch weiterhin identitätsstiftend für soziales Miteinander, Gemeinschaft und Persönlichkeitsentwicklung
stehen.

Die Gesamtanlage liegt an einer entscheidenden Schnittstelle zwischen bebautem Siedlungsrand und freier Landschaft. Somit kommt der Landschaftsgestaltung und inneren Freiraumstruktur eine besondere Rolle zu. Von historisch inspirierten Parkelementen, freien offenen Räumen mit Wiesenflächen, auflockernden kleineren Baumgruppen und zu den Häusern gesetzten Aktivitätszonen bis hin zur Baum- und Heckenabgrenzung zur Landschaft ist eine integrative, der generationsübergreifenden Aufgabe folgend, vielfältige Atmosphäre entstanden.

Architektonisch prägend bleibt das bestehende Haupthaus – ein ehemaliges Pfarrhaus – mit klarer Gliederung der Fassade, abgewalmtem Dach und Holzträgeraufbau sowie großzügigem Innenraum, das neben den Neubauten einen markanten städtebaulichen und architektonischen Akzent setzt. Da die Haupterschließung der Anlage neu definiert werden musste, wird mit dem Ergänzungsbau, dem langgestreckten Akademieneubau, ein neues Entree geschaffen.

Auch die so genannten Zwillingsgebäude, die neuen Gästehäuser im hinteren Bereich des Areals, verweisen mit ihren Holzfassaden und Satteldächern auf ihre Zugehörigkeit zur Gesamtanlage. Der Kamin im Zwischenbereich mit den zuschaltbaren Gruppenräumen stellt den räumlichen Schwerpunkt sichtbar auch von außen dar.

Dem aus einem Planungswettbewerb hervorgegangenen, lebendigen Gefüge von traditionsreichem Bestandsgebäude, neuen und alten Freiraumstrukturen und sehr eigenständigen, der regionalen Architektur angelehnten, aber durchaus weiter entwickelten Neubauten in Holzmassivbauweise gelingt es, mit klima- und ressourcenschonenden Planungs- und Umsetzungsstandards Impulse auch für andere größere und kleinere Bauprojekte in der Region zu setzen.

Der Anspruch, mit Umbau, Neubauten und Freiraumgestaltung das Areal zu einem ganzheitlichen, generationsübergreifenden Lernort mit überregionaler Strahlkraft zu entwickeln, ist augenscheinlich mit seinen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten gelungen.

STÄDTEBAULICHE MERKMALE

Umbau und Neubau an ein Schullandheim „Das Schullandheim […] im Osnabrücker Land mit seiner mehr als 100-jährigen Geschichte steht heute für Erlebnispädagogik, Umweltpädagogik, für soziales Miteinander, Gemeinschaft und Persönlichkeitsentwicklung.“ Lage im Natur- und UNESCO Geopark TERRA.vita, mit direktem Bezug zum Naturraum. Das historische Haupthaus wurde umgebaut. Ein langgestreckter Akademieneubau soll als Eingangsgebäude an der neuen Zufahrt fungieren. Zwei weitere Gästehausneubauten gruppieren sich als „Zwillingsbauten“ im hinteren Grundstücksbereich. 5.000 Kinder und Jugendliche können pro Jahr erreicht werden. „Der Entwurf für die Erweiterung des Erlebnispädagogischen Schullandheims war geprägt von dem Gedanken ‚Weiterbauen – Räume schaffen‘.“

NUTZUNGSMERKMALE

Zusammenschaltbare Seminarräume.

GESTALTUNGSMERKMALE

Die Neubauten wurden in Holzmassivbauweise errichtet.

Bei Textstellen in Anführungszeichen handelt es sich um Auszüge aus den Erläuterungen der Entwurfsverfasser.