Stadtteilzentrum Hannover-Stöcken, Hannover
ADRESSE
Eichsfelder Str. 101, 30419 Hannover
BAUHERRIN
Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Gebäudemanagement, Sachgebiet 19.11
ENTWURFSVERFASSER
FORMATION A, Berlin – Team: Architektin Dipl.-Ing. Lina Müller, Architekt Dipl.-Ing. Torsten Lockl, Architekt M.Sc. Matthias Prüger, M.Sc. Teresa Frede, Dipl.-Ing. Benjamin Bosse, Architekt Dipl.-Ing, Nikolaus Steinke, Dipl.-Ing. Robert Müller
WEITERE BETEILIGTE
voma projects GmbH, Wetter a. d. Ruhr – Alexander Magoley / Building Applications Ingenieure Partnerschaftsgesellschaft mbB, Berlin / Ifb –Ingenieurbüro für Bauwesen Thal + Huber, Berlin / club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln
FERTIGSTELLUNG
Oktober 2021
ERGEBNIS EINES PLANUNGSWETTBEWERBS
FOTOS
Johannes Nadeno
URTEIL DER JURY
Der hannoversche Stadtteil Stöcken ist ein Quartier mit Herausforderungen – für diesen eine neue Mitte zu schaffen eine städtebauliche, architektonische und soziale Aufgabenstellung. Für das neue Stadtteilzentrum wurden eine einladende
architektonische Form entwickelt sowie Sichtbarkeit nach innen wie außen vorbildlich umgesetzt. Der ebenfalls neu gestaltete Vorplatz mit Sitzgelegenheiten und Baumbestand unterstützt den positiven Gesamteindruck. So ist es gelungen, dem Quartier eine funktionale und gestalterische Mitte mit hoher Aufenthaltsqualität zu geben.
Die Maßstäblichkeit des Gebäudes mit hellem Ziegel-Sichtmauerwerk und einer Dachdeckung aus ebensolchen Dachziegeln wirkt freundlich und passt ins städtische Umfeld.
Neben dem zum Hauptplatz angeordneten Eingang öffnet sich der Bau mit großen Fensterflächen zur benachbarten Stadtbahnhaltestelle und zum Spiel- und Sportbereich hinter dem Gebäude, die Außenräume werden also räumlich mit einbezogen.
Das Stadtteilzentrum organisiert alle Funktionen auf einer Ebene und schafft so eine gute Erreichbarkeit. Neben Büros des Quartiersmanagements und kleineren Tagungsräumen gibt es einen Veranstaltungssaal mit Bühne, einen Stadtteilladen und mit dem „Leckerhaus“ eine Küche, in der für Kinder aus dem Quartier gekocht und Hausaufgabenbetreuung angeboten werden.
Im Inneren ermöglicht eine zentrale Ausrichtung gute Orientierung – quer dazu reicht eine lange Sichtachse vom Quartiersmanagements bis zum Veranstaltungsaal. Nach außen sehr signifikant sind vier große Dachaufbauten, die wie Kamine wirken, Wärmeabzug gewährleisten und über Fenster auch für Lichteinfall sorgen. Dem in der Funktion eingeschossigen Bau wird auf diese Weise eine größere Präsenz und durch die ungewöhnlichen Aufbauten auch eine höhere Prägnanz zuteil.
Alle Bauteile sind nach Passivstandard bemessen, die Lüftung mit Wärmerückgewinnung angelegt. Ausstattung und Oberflächen sind wertig und dabei ausreichend robust für eine dauerhafte und flexible Nutzung.
Unterstützt durch einen partizipativen Prozess ist ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen im Quartier entstanden, um zusammen zu arbeiten, Gemeinsamkeit zu entwickeln und kulturellen Austausch zu fördern. Kurzum: eine sehr gelungene Gestaltung eines neuen Stadtteilkerns, die dazu einlädt, sich im Quartier aufzuhalten und sich zu beteiligen.
STÄDTEBAULICHE MERKMALE
Neubau eines Stadtteilzentrums.
NUTZUNGSMERKMALE
„Hier sind verschiedene soziokulturelle Funktionen unter einem identitätsstiftenden Dach vereint […].“
GESTALTUNGSMERKMALE
„[…] wobei jede Institution durch eine deutlich sichtbare Dachlaterne [ihren] Akzent in der städtischen Silhouette erhält.“ Robuste materialreine Oberflächen.
KLIMANEUTRALITÄT
„Alle Bauteile sind nach Passivhausstandard bemessen; die Lüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.“
„Im Inneren werden durch diese Elemente zusätzliche solare Einträge erzielt, die das Gebäude natürlich erwärmen und belichten. Auch entfalten die Laternen eine, die Lüftung unterstützende Kaminwirkung.“
IDENTITÄT
Partizipatorische Prozesse. „[D]eutlich sichtbare Dachlaterne“.