>> Prof. Jörg Schröder, Universität Hannover, Fakultät für Architektur und Landschaft
Wo liegen die Herausforderungen für den Berufsstand der Planer*innen in der Zukunft?
Die Räume außerhalb der Metropolen sind ein absolutes Zukunftsthema – gerade in Niedersachsen. Dabei geht es sowohl um metropolregionale Aufstellungen und Einflüsse (Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg, Hamburg, Bremen), also auch um Großstädte, Klein- und Mittelstädte und Dörfer, die sich alle neu aufstellen müssen, um auf Kernfragen antworten zu können: Klimawandel, gesellschaftlicher Wandel, wirtschaftliche Innovation. Die Rolle von räumlicher Gestaltung für die Zukunft der Stadt und in den dafür zu organisierenden Prozessen, sind neu zu fassen. Damit sind natürlich Fragen, wie die Zukunftsorientierung städtebaulicher Instrumentarien und ihrer Anwendung, die Ausrichtung von Förderprogrammen sowie verstärkte Kompetenzen in Prozessgestaltung, Kommunikation, Beteiligung und interdisziplinärer Anknüpfung zu verbinden.
Sind die Planer*innen für die Zukunftsgestaltung überhaupt relevant? Welche Handlungsfelder müssen fokussiert werden, um eine bedeutsame Rolle innerhalb unserer Gesellschaft zu spielen?
Auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Orts- und Regionalentwicklung in peripheren Räumen, neue Arbeits- und Lebensmodelle im Kontext von Digitalisierung, kreative Nutzung von Kulturerbe, Green Economy, neue Netzwerke auf dem Land…
Wird der Nachwuchs auf die Herausforderungen der Zukunft gut vorbereitet?
Die Architekturstudiengänge in Hannover sind regelmäßig an der Spitze des CHERankings, unsere Absolvierenden finden schnelI und gute Arbeitsmöglichkeiten. Aber wie sichern wir diese Position, wie geben wir ihr eine noch deutlichere Zukunftsausrichtung? Wir möchten viel stärker nutzen, dass die Fakultät aus den Bereichen Architektur und Landschaftsarchitektur/Umweltplanung besteht. Die Kooperation mit weiteren Fakultäten und außerhalb der Universität, mit Städten, Organisationen etc., wollen wir ausbauen, und uns – auch international – mit Zukunftsthemen positionieren. Für die Sichtbarkeit und neue Anknüpfungen soll der fakultätsweite Forschungsschwerpunkt Habitate der Zukunft gezielt Zukunftsfragen ansprechen: Ausrichtung auf Nachhaltigkeit, Positionierung von räumlicher Gestaltung (neue Kompetenzen in Expertise und Prozessen), Digitalisierung.