Der Vorstand der Architektenkammer Niedersachsen plädierte bei seiner Telefonkonferenz am 26. März 2020 dafür, bereits bestehende Planungsaufträge an Büros von Architekten, Landschaftsarchitekten, Innenarchitekten und Stadtplaner nicht zurückzuziehen und auch pünktlich zu bezahlen. Die Büros seien, wie der gesamte Mittelstand, jetzt dringend auf öffentliche Aufträge angewiesen, da die Gefahr wegbrechender Aufträge immens sei. Unbedingt sollten auch neue Projekte nicht zurückgehalten, sondern wie geplant umgesetzt werden.
Der Vorstand begrüßte ausdrücklich die bereits erfolgten politischen Maßnahmen, die auch in ihrem Umfang richtig seien, um die Konjunktur zu stabilisieren. Gerade im Architekturbereich müsse die kleinteilige und regional ausgewogene Bürostruktur erhalten bleiben und eine Entlassungswelle verhindert werden.
Kammerpräsident Robert Marlow nahm die öffentlichen Auftraggeber in die Pflicht: „Die Politik hat schnell umfangreiche Maßnahmen zur Liquiditätssicherung ergriffen. Gut so. Landesbürgschaften, Zuschussprogramme, aber vor allem das Kurzarbeitergeld sind jetzt unverzichtbare Instrumente, um die Büros nicht in der Luft hängen zu lassen. Ebenso wichtig ist aber, dass die öffentlichen Auftraggeber antizyklisch handeln und nicht der Versuchung erliegen, sich in eine Warteposition zu begeben oder neue Beauftragungen zu verschieben.“
Der Vorstand plädierte in diesem Sinne an die Städte, Kommunen und Landkreise aber auch an das Land, ihrer Verantwortung für die konjunkturelle Entwicklung aber auch für die Erhaltung einer gesunden Struktur von Architekturbüros in Niedersachsen gerecht zu werden. Bauaufgaben seien nach wie vor genügend vorhanden, die jetzt und nach der Krise weiter umgesetzt werden müssten.