Der Vorstand der Lavesstiftung gab auf seiner Sitzung am 9. Dezember 2021 die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Lavespreises bekannt. Mit dem Preis wird jährlich der Nachwuchs der Architektenschaft aus Niedersachsen ausgezeichnet. Der Vorsitzende der Lavesstiftung, Robert Marlow, freute sich über die trotz Corona große Beteiligung in diesem Jahr. Aus insgesamt 52 Arbeiten konnte die Jury unter Leitung von Prof. André Kempe von der Leibniz Universität Hannover auswählen und zeichnete gleich zwei Studierende mit einem 1. Preis aus.
Malin Osterheider erhielt einen 1. Preis für die Bebauung einer Baulücke in Palma de Mallorca. Die entworfenen Wohnungen wurden in Anlehnung an traditionelle lokale Typologien entwickelt und lehnen sich an den bestehenden Kontext an. Trotz dieser Kontextualität, so die Jury, wirke der Gebäudekomplex aber unangestrengt eigenständig und zeitgenössisch. Das Projekt könne als ein gelungenes Beispiel für Wohnen in hoher städtischer Dichte gelesen werden. Robert Marlow sagte: „Dieser Preis zeigt beispielhaft Lösungen für ein aktuelles Thema auf – auch außerhalb der Tourismusregion Mallorca.“
Hussein Kelani richtet bei seiner ebenfalls mit einem 1. Preis ausgezeichneten Arbeit den Fokus auf die Stadt Kairo und die Menschen, die in sogenannten informellen Siedlungen ihr Leben organisieren müssen. Die Arbeit zeige sehr gelungen wie die Lebensqualität in diesem Quartier erhöht und zugleich die informelle Siedlung legalisiert werden könne, sagte die Jury. Hierfür würden mehrere Bausteine öffentlicher Funktion implementiert, die sich homogen und niederschwellig einfügten: Eine Grünstreifenzone, ein Handwerks- und Bildungszentrum und ein Einzelhandels- und Freizeitkomplex. „Statt den politisch gewollten Abriss hinzunehmen bietet Kelani drei beispielhafte Eingriffe im Quartier an“, so Marlow, „mit denen er drohenden sozialen Brennpunkten entgegenwirkt.“
Der 3. Preis ging an Jan Lukas Stüwe von der Leibniz Universität Hannover. Seine Arbeit „Leben macht lebendig – Eine Chance für die Innenstadt“ zeigt Lösungsansätze für große, monofunktional genutzte Kaufhäuser.
Einen Sonderpreis erhielt Rebekka Wandt, Leibniz Universität Hannover, für ihr Projekt „Walk the Line“, das das bis 1989 in Ost und West geteilte Eichsfeld mit dessen Historie, aktueller Situation und Perspektiven für eine zukünftige Regionalentwicklung in den Fokus nimmt.
Anerkennungen bekamen insgesamt vier Arbeiten von Studierenden der TU Braunschweig, der Leibniz Universität Hannover und der Hochschule Hannover.
Als beste Hochschule erhielt die Leibniz Universität Hannover eine Belobigung.
Die Verleihung der Lavespreise an die Preisträgerinnen und Preisträger erfolgt im Frühjahr 2022.
Preise in der Übersicht
1. Preis 1.250,- €: Malin Osterheider, Leibniz Universität Hannover; ¡Projecte Palma! - Interkulturelle Werkräume und Wohnen in einer touristischen Destination
1. Preis 1.250,- €: Hussein Kelani, Leibniz Universität Hannover, The city of the dead in cairo
3. Preis 500,- €: Jan Lukas Stüwe, Leibniz Universität Hannover, Leben macht lebendig – Eine Chance für die Innenstadt
Sonderpreis 500,- €: Rebekka Wandt, Leibniz Universität Hannover, Walk the Line
Belobigung 1.500,- €: Leibniz Universität Hannover Fakultät Architektur und Landschaft, Studiengang Architektur
Anerkennung: Lisa Hothan, Hochschule Hannover, Bewahrt – Umbau und Sanierung einer Wassermühle
Anerkennung: Jan Funk und Alexander Dolp, TU Braunschweig, Gemeinschaft auf Zeit – Studierendenwohnheime in Braunschweig
Anerkennung: Neele Prauser, Hochschule Hannover, home.base
Anerkennung: Verena van Veen, Leibniz Universität Hannover, Campus 21 - Ein Haus der Studierenden an der LUH