Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2020
Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2020
2020 wurde Niedersächsische Staatspreis für Architektur 2020 zum Thema "Wohnen – zukunftsweisend, klimagerecht!" ausgelobt. Ausgezeichnet werden sollten nachhaltige und baukulturell prägende Wohnbauten im städtischen und im ländlichen Kontext, die durch Neu-, Um- und Weiterbau qualitativ hochwertigen Wohnraum schaffen. Das Spektrum der erwarteten Projekte reicht vom privaten Eigenheim, dem modernen Siedlungsbau, genossenschaftlichen Wohnprojekten bis hin zu Gebäuden, die generationenübergreifende, nutzungsgemischte, inklusive, studentische und seniorengerechte Wohnformen – auch temporär – ermöglichen.
Der Staatspreis richtet seine Aufmerksamkeit auf Gebäude und Anlagen, die flexible, innovative und zukunftsfähige Planungs- und Nutzungskonzepte aufweisen. Sie sollen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten, in ihrer architektonischen und baukulturellen Qualität überzeugen, zur Aufwertung ihrer Umgebung und im städtebaulichen Kontext zum Gewinn für die Stadtentwicklung werden.
Mit dem Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2020 werden herausragende architektonische Leistungen im Bereich Wohnen gewürdigt. Da ihre Umsetzung ohne verantwortungsvolle und risikobereite Bauherren nicht realisierbar ist, werden sowohl Entwurfsverfasserinnen und Entwurfsverfasser als auch Bauherrinnen und Bauherren ausgezeichnet.
Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2020 geht an das Projekt „Neues Wohnen an der Alten Döhrener Straße“ in Hannover
Bauminister Olaf Lies zeichnete das Berliner Büro SMAQ – Architektur und Stadt und die Theo Gerlach Wohnungsbau-Unternehmen GmbH & Co. KG, Hannover am 30. September im Niedersächsischen Landtag aus
Hannover: SMAQ – Architektur und Stadt aus Berlin wurden am 30. September in Hannover gemeinsam mit ihrem Bauherrn, der Theo Gerlach Wohnungsbau-Unternehmen GmbH & Co. KG aus Hannover, mit dem Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2020 für ihr Projekt „Neues Wohnen an der Alten Döhrener Straße, Hannover“ ausgezeichnet. Die Jury unter Leitung des Augsburger Architekten Titus Bernhard betonte, dass mit der spielerischen Anordnung der vier Punkthäuser ein attraktives Wohnquartier in der hannoverschen Südstadt mit Eigentums- und Mietwohnungen sowie einem inklusiven Wohnprojekt entstanden sei. Das neue Quartier wirke vermittelnd in dem heterogenen Umfeld und bilde gleichzeitig eine starke eigene Adresse aus. Die Vorzüge würden darüber hinaus durch ein abgestuftes System gemeinschaftlicher Freiräume ergänzt. Entstanden sei ein Ort, der sinnliche Anmutung und hohe Nutzungsqualität, Gemeinschaft und Individualität für unterschiedliche Nutzergruppen beispielhaft vereine. Der Staatspreis stand in diesem Jahr unter dem Titel „Wohnen – zukunftsweisend, klimagerecht!“.
Aus dem Kreis der aus 12 Projekten bestehenden Engeren Wahl wurden neben dem Preisträger „Neues Wohnen an der Alten Döhrener Straße, Hannover“ zwei weitere Projekte für den Staatspreis nominiert. Zum einen das Projekt „holzbox. Umbau und Aufstockung eines ehem. Kindergartens in ein Zweifamilien-Passivhaus“ in Uslar-Volpriehausen der Architekten K17 Steingräber Architektur BDA, Uslar und des Bauherren Jürgen Grund, ebenfalls aus Uslar. Zum anderen das „Wohn- und Geschäftshaus / ehemaliges Feuerwehrareal“ in Celle des Architekturbüros Lorenzen Mayer Architekten GmbH, Berlin mit der Bauherrin WWB Weser-Wohnbau Holding GmbH & Co. KG, Bremen.
Niedersachsens Bauminister Olaf Lies überreichte den Staatspreis am Mittwochabend in der Portikushalle des Niedersächsischen Landtags. „Bereits die Projekte der engeren Wahl zeigten auf, welche verschiedenartigen Einzelaspekte das WOHNEN heute ausmachen. Das Siegerprojekt überzeugt mit seiner sehr hohen Qualität in Architektur und Bauausführung sowie mit seinem integrativen Konzept. Es strahlt in der innen- und außenräumlichen Wirkung sehr viel Kraft aus. Mit einem differenzierten Wohnungsangebot bei großer sozialer Mischung ist es ein vorbildliches Modell gesellschaftlichen Zusammenlebens in Niedersachsen und darüber hinaus.“
Robert Marlow, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen, betonte: „Gerade die vergangenen Monate haben uns deutlich vor Augen geführt, wie wichtig die Qualität einer Wohnung für jeden Einzelnen ist. Wohnen war bereits vor Corona eine der bestimmenden sozialen, städtebaulichen und architektonischen Herausforderungen und bleibt es auch jetzt und danach. Wohnen ist gebauter Klimaschutz, Wohnen ist politisch, Wohnen ist gesellschaftlich elementar. Den ausgezeichneten Objekten ist es gelungen, diese Ansprüche in ihren richtungsweisenden Wohnprojekten beispielhaft umzusetzen.“
Der Staatspreis ist die höchste Architekturauszeichnung Niedersachsens und wird vom Land in Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen vergeben. Die Jury hat den Preisträger aus 71 Bewerbungen in zwei Jurysitzungen und einer zweitägigen Exkursion ermittelt. Alle Bewerbungen sind noch bis zum 8. Oktober 2020 in der Portikushalle des Niedersächsischen Landtags ausgestellt. Die Ergebnisse werden jetzt in einer Dokumentation veröffentlicht und in einer Wanderausstellung an verschiedenen Standorten Niedersachsens gezeigt.
Wanderausstellung Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2020*
Am Freitag, dem 1. Oktober 2021 beendete eine Finissage die bau_werk-Saison 2021 und Staatspreis-Wanderausstellung in Oldenburg. Im Film können Sie die Veranstaltung ansehen.
Vertretung des Landes Niedersachen beim Bund, Berlin
Wanderausstellung mit Podiumsdiskussion in der Niedersächsischen Landesvertretung
Die Ergebnisse des Staatspreises 2020 waren vom 11.–18. Oktober 2021 in Berlin zu sehen. Zur Eröffnung am 11.10.21 fand eine Podiumsdiskussion statt zum Thema „Wie mutig darf, wie mutig muss zukunftsweisende Architektur sein?“. Es diskutieren die Architekten des Preisträger-Projekts, Prof Andreas Quednau, SMAQ Architektur und Stadt GmbH, Berlin, der Geschäftsführer der Gundlach Bau und Immobilien GmbH & Co. KG, Hannover, Dipl.-Ing. Lorenz Hansen (Bauherr von drei Objekten „Engere Wahl“), der Staatspreis-Juryvorsitzende Architekt Dipl.-Ing. Titus Bernhard, Augsburg und Stadtplaner Oliver Seidel, Gesellschafter CITYFÖRSTER, Hannover (Sieger im aktuellen kooperativen städtebaulichen Wettbewerb mit Hochbauanteil „Quartiersentwicklungsplan ‚ecovillage hannover‘“). Die Moderation übernahm Kammerpräsident Robert Marlow.
Wanderausstellung im Laveshaus, Hannover
Die Ergebnisse des Staatspreises 2020 waren zudem vom 20. Oktober bis 12. November 2021 im Laveshaus der Architektenkammer in Hannover zu sehen